URSPRUNG : Westliches Mittelmeerbecken; Entwicklung :
Kuba.

PATRONAT : F.C.I.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES :  04.
11. 2008.

VERWENDUNG : Gesellschafts- und Begleithund.

KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 9  Gesellschafts- und Begleithunde.

Sektion 1 
Bichons und verwandte Rassen.

Ohne Arbeitsprüfung.


KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Diese Rasse stammt aus der
westlichen Mittelmeergegend und hat sich entlang der spanischen und
italienischen Meeresküste entwickelt. Offenbar wurden diese Hunde frühzeitig
durch italienische Überseekapitäne in Kuba eingeführt. Irrtümlicherweise hat
die am häufigsten vorkommende Havanna-Farbe (tabakfarben) dieser Hunde dazu
verleitet, Havanna, die Hauptstadt von Kuba, als Ursprungsort anzunehmen.
Infolge unglücklicher Umstände sind indessen alle alten Havaneser-Blutlinien in
Kuba ausgestorben; anscheinend konnten jedoch einzelne Hunde aus Kuba
herausgeschmuggelt werden; ihre Nachkommen überleben in den USA.


ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Der Havaneser ist ein
kleiner, kräftiger, niederläufiger Hund; sein Haar ist lang, üppig, weich und
vorzugsweise gewellt. Sein Gangwerk ist lebhaft und elastisch.

WICHTIGE PROPORTIONEN : Die Länge des Fangs von der
Nasenspitze zum Stop entspricht der Länge des Schädels vom Stop zum
Hinterhauptstachel. Das Verhältnis zwischen der Körperlänge (gemessen zwischen
Buggelenk und Sitzbeinhöcker) und der Widerristhöhe beträgt 4:3.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Speziell aufgeweckt und
leicht zum alarmgebenden Hund zu erziehen; liebevoll und fröhlich, anziehend,
bezaubernd, spielerisch, sogar etwas närrisch. Er liebt Kinder und spielt
unentwegt mit ihnen.

KOPF : Mittelgross; das Verhältnis der Länge des Kopfes zur
Länge des Rumpfes (vom Widerrist bis zum Rutenansatz gemessen) beträgt 3:7.

OBERKOPF

Schädel :
Flach bis sehr wenig gewölbt, breit; Stirn wenig ansteigend; von oben gesehen
ist der Schädel hinten abgerundet, an allen anderen Seiten fast gerade und
viereckig.

Stop :
Mässig ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL

Nasenschwamm : Schwarz oder braun.

Fang : Er
verjüngt sich leicht und progressiv gegen den Nasenschwamm zu; nie spitz oder
stumpf.

Lefzen :
Dünn, trocken, gut anliegend.

Kiefer / Zähne :
Scherengebib. Ein
vollständiges Gebib ist
erwünscht; das Fehlen der PM 1 (Prämolaren 1) und der M3 (Molaren 3) wird
geduldet.

Backen : Sehr
flach, nicht vorstehend.

Augen :
Ziemlich grob,
mandelförmig, so dunkelbraun wie möglich. Ausdruck freundlich. Die Umrandung
des Auges soll dunkelbraun bis schwarz sein.

Ohren :
Relativ hoch angesetzt; sie fallen längs der Backen und bilden eine
unauffällige Falte, die sie leicht anhebt; sie laufen wenig spitz aus; sie sind
von langen Fransen besetzt. Weder windmühlenartig abstehend noch dicht an den
Backen anliegend.

HALS : Von mittlerer Länge.

KÖRPER : Die Länge des Körpers übertrifft um weniges die
Widerristhöhe.

Oberlinie :
Gerade, über den Lenden leicht gewölbt.

Kruppe : Gut
abfallend.

Rippen : Gut
gewölbt.

Untere Profillinie und Bauch : Gut
aufgezogen.

RUTE : Hoch getragen, entweder in Form eines Krummstabs oder,
vorzugsweise, über dem Rücken gerollt; die Befederung ist lang und seidig.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND :
Vorderläufe gerade und parallel, trocken; gute Knochenstruktur. Der Abstand vom
Boden bis zum Ellenbogen soll denjenigen zwischen Ellenbogen und Widerrist nicht
übertreffen.

HINTERHAND : Gute
Knochenstruktur; mässige Winkelung.

PFOTEN :
Leicht länglich in ihrer Form, klein; Zehen eng aneinander-  liegend.

GANGWERK : Der Bewegungsablauf beim Havaneser ist seinem
fröhlichen Wesen entsprechend auffällig leichtfüssig und elastisch. Die gerade
nach vorne gerichteten Vorderläufe bewegen sich frei, während die Hinterläufe
in gerader Linie für den nötigen Schub sorgen.

HAARKLEID

HAAR :

Das wollene Unterhaar ist schwach entwickelt, oft ganz fehlend. Das Deckhaar ist
sehr lang (12 - 18 cm bei einem erwachsenen Hund), weich, glatt oder gewellt
und kann lockige Strähnen bilden. Jedwede Zurechtmachung, jedes Ausgleichen der
Länge der Haare mit der Schere und jede Art von Trimmen sind verboten.

Ausnahme :

die Säuberung der Haare an den Pfoten ist zulässig; die Haare auf der Stirne dürfen leicht
gekürzt werden, damit sie die Augen nicht bedecken; auch die Haare am Fang
dürfen leicht gekürzt werden, aber vorzugsweise belässt man sie in ihrer
natürlichen Länge.

FARBE :

Selten vollständig reinweib, falbfarben in verschiedenen Tönungen (leicht
schwarz gewolkt ist zulässig), schwarz, havanna-braun, tabakfarben,
rötlichbraun, Flecken in den erwähnten Farben sind zulässig. Brand-
Markierungen sind in allen Schattierungen erlaubt.

GRÖSSE :

Widerristhöhe :           23 bis 27 cm.

Toleranz : von 21 bis 29 cm.

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als
Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das
Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

SCHWERE FEHLER :


Allgemeines Erscheinungsbild atypisch.


  • Fang spitz oder stumpf, nicht gleich lang wie der
    Schädel.

  • Raubvogelaugen; Augen zu tief eingesetzt oder
    vorstehend; Umrandung der Augen teilweise depigmentiert.

  • Körper zu lang oder zu kurz.

  • Rute gerade, Rute nicht hoch getragen.

  • Vorderläufe in « französischem Stand »
    (Vorderfubwurzel
    eng-stehend, Pfoten nach auben
    gedreht).

  • Mibgebildete
    Hinterpfoten.

  • Haar hart, zu wenig üppig; kurzes Haar auber bei den Welpen;
    zurechtgemachtes Haar.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :

  • Aggressiv oder ängstlich.

  • Nasenschwamm depigmentiert.

  • Vorbib oder
    Rückbib.

  • Entropium, Ectropium; Umrandung eines oder beider
    Augen depigmentiert.

  • Über- oder Untergröbe.


Hunde, die deutlich
physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen
disqualifiziert werden.


N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte
Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.